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Was will ich bewirken?

Was will ich als Heilpraktikerin, Dozentin und Life-Coach bewirken.

Eigentlich wollte ich diese Woche einen Blog zum Thema "Erschöpfung des phlegmatischen und sanguinischen Temperaments" schreiben. Doch dann bin ich der Aufforderung von Judith Peters gefolgt, an der Challenge "'BlogYourPurpose" teilzunehmen. Dieses Thema fand ich sehr spannend, denn wann nimmt man sich einmal wirklich die Zeit dazu, darüber nachzudenken, was man im Leben bewirken möchte? Menschen, die wie ich (mittlerweile schon das zweite Mal) ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, glauben oft, sie wissen schon, was sie tun möchten. Und natürlich habe ich auch immer im vollen Bewusstsein diese Entscheidungen getroffen. Aber ich habe es nie aufgeschrieben. Mit neun Jahren wollte ich Opernsängerin werden. Und das habe ich auch geschafft, wenn auch nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Immerhin habe ich nach einer Zeit als freiberuflicher Sängerin ud Gesangslehrerin 13 Jahre auf der Bühne im Opernchor gestanden. Vor etwas über sechs Jahren habe ich meine Prüfung beim Landratsamt Heilbronn als Heilpraktikerin abgelegt. Mir war schon vor der Ausbildung klar, dass ich Menschen dabei helfen wollte, gesund zu werden und zu bleiben. Aber was mich besonders antreibt, habe ich erst in den letzten Jahren während meiner ersten Praxiserfahrungen gelernt. Und in diesem Blog möchte ich es nun einmal zusammenfassen. Vielen Dank an Judith Peters für diese Gelegenheit!

Ich möchte Frauen dabei begleiten, mehr Verantwortung für Ihre Gesundheit zu übernehmen und dadurch wieder Ihre volle Energie zu erhalten.

Immer mehr Frauen erleben einen Burn-Out. Das geht aus einer Studie der Versicherungsgesellschaft Swiss lIfe aus dem Jahr 2021 hervor. Stress im Beruf ohne Freizeitausgleich war gerade im Corona-Lockdown eine häufige Ursache. Es ist bekannt, dass Frauen häufiger von Depressionen betroffen sind als Männer. Auch Angststörungen haben im Zuge der Krise zugenommen. Woran könnte das aber liegen, dass Frauen mehr betroffen sind als Männer?

Ein Grund könnte sein, dass Frauen sich von ihrer Veranlagung her mehr um das Wohl anderer kümmern, als um das eigene. In den Anfängen der Menschheit waren es überwiegend die männlichen Mitglieder einer Gruppe, die zur Jagd gingen, während sich die Frauen um die Kinder. die Alten und die Kranken kümmerten. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Was sich geändert hat, ist, dass Frauen jetzt aber auch oft (vollzeit) arbeiten gehen. Frauen, die Familie haben, übernehmen aber gleichzeitig noch die Hauptfürsorge für die Kinder. Kommen dann noch pflegebedürftige Eltern dazu, bleibt für die Selbstfürsorge meist keine Zeit. Ohne Ausgleich, ohne Erholung und ohne genügend Schlaf, ist der Körper in einem dauernden Stress-Zustand. Darunter leidet die Gesundheit, und nicht nur die körperliche, sondern auch die seelische. Unausgewogene Ernährung und eine schlechte Verdauungsleistung führen dazu, dass uns ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Fehlen uns wichtige Nährstoffe, z.B. B-Vitamine, Aminosäuren (Eiweißbausteine) oder die richtige Fette, bildet der Körper auch nicht genügend "Glücksbotenstoffe" für das Gehirn. Diese Zusammenhänge sind noch nicht ausreichend bekannt. Die noch recht neue Fachrichtung der "Ernährungspsychiatrie" beschäftigt sich damit. Wichtige Vertreter sind z.B. die US-Amerikanerin Dr. Uma Naidoo. Der deutsche Arzt Dr. Michael Nehls, bekannt durch sein Buch "Das erschöpfte Gehirn" macht ebenfalls sehr deutlich, welchen Einfluss unser Lebensstil auf unser Wohlbefinden, und letzlich auch auf unsere Leuistungsfähigkeit hat.

Ein weiterer Grund, weshalb Frauen bei bestimmte Krankheiten mehr betroffen sind, ist, dass sich erst in den letzten ca. 40 Jahren ein Bewusstsein entwickelt hat, dass Frauen anders krank sind als Männer. In medizinischen Fachbüchern werden noch heute meist die typischen männlichen Symptome einer Krankheit beschrieben werden. Besonders deutlich ist das beim Herzinfarkt: den typischen Vernichtungsschmerz in der Brust haben Frauen meistens nicht. So wird ein Herzinfarkt bei Frauen oft sehr spät oder gar nicht erkannt. Sie haben vielleicht erst später und seltener Herzinfarkte, aber sie sterben häufiger daran, weil sie nicht (rechtzeitig) behandelt werden. Diese Situation beschreibt auch Dr. Lisa Mosconi in ihem Buch "Das weibliche Gehirn" sehr anschaulich.

Mittlerweile gibt es Abteilungen in Iniversitäten, die sich auf "Gender-Medizin" spezialisiert haben. Hier wird auch erforscht, wie unterschieldich Medikamente auf Frauen und Männer wirken. Studien laufen auch heute noch verstärkt mit jungen Männern. Das Ergebnis wird dann auf beide Geschlechter übertragen. Der hormonell bedingt andere Stoffwechsel von Frauen wird dabei nicht immer berücksichtig. So bekommen weibloiche Patientinenn oft unwirksame und falsch dosierte Medikamente.

Aus diesen Gründen ist es mir so wichtig, dass sich das weibliche Geschlecht mehr Gedanken und die eigene Gesundheit macht. UNd dies nicht nur aus dem Grund, dass sie dann besser für andere da sein können, sondern weil sie es sich wert sind!

 

Ich möchte erreichen, dass in der Gesellschaft wieder mehr Wissen darüber besteht, wie man sich bei gesundheitlichen Einschränkungen selbst helfen kann.

Seit Anfang des Jahres 2022 herrscht ein Mangel an gängigen Medikamenten. Dazu gehören Schmerzmittel, Blutdruckmittel oder Medikamente gegen Erkältungserscheinungen wie Hustensaft. In meiner Zeit als Sprechstundenhilfe habe ich festgestellt, dass nur noch wenige Menschen sich selbst bei leichten Erkrankungen helfen können. Das Einzige, was viele  Patienten und Patientinnen kannten, waren die üblichen Schmerzmittel. Sie sind anscheinden bei Ärzt*innen und Patient*innen das Allheilmitteln bei (fast) allen Erkankungen. Unser Lebensstil mit zu wenig Bewegung und unausgewogener Ernährung, gepaart mit viel Stress, führen zu Erkrankungen wie Bluthochdruck, Adipositas, Diabetes mellitus bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Burnout. Anstatt die Ursachen zu bekämpfen, greifen die Meisten lieber zu einer Tablette. Lange krank sein ist in unserer Gesellschaft nicht mehr erwünscht. Aus diesem Grund werden auch Kinder schnell mit Fieber senkenden Medikamenten behandelt. Man gibt ihnen nur noch selten die nötige Zeit, gesund zu werden. Sie sollen schnell wieder zur Schule oder zur Kita. Ansonsten kommen zu viele Fehltage bei berustätigen Müttern zustande. Frauen mit Kindern haben es sowieso meist schwerer, eine gute Anstellung zu finden. Und Großeltern stehen aufgrund auf weit enfernter Wohnlage oft nicht zur Verfügung. Durch meine Mitarbeit in verschiedenen Vereinen, z.B. dem Kneipp-Verein Göppingen oder dem Natuheilverein Esslingen, und durch meine Arbeit als selbständige Dozentin möchte ich dazu beitragen, diese Wissenslücken zu schließen.

Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrungen an andere weitergeben, damit sie es zum Wohl der Gesellschaft verbreiten können.

Das traditionelle Wissen unserer europäischen Naturheilkunde darf nicht verloren gehen. Während in Ländern wie China die traditionelle Medizin (TCM) seit Jahrtausenden gelebt wird, wurde sie in europäischen Ländern unter Anderem durch die neuen Erkenntnisse der modernen Medizin beinahe ausgerottet. Mittlerweile gibt es wieder mehr Therapeut*innen, die sich diesen Traditionen widmen. Hildegard von Bingen wurde durch den österreichischen Arzt Dr. Gottfried Herztka und den Heilprakitker Wighard Strehlow wieder bekannt. Letzterer praktiziert erfolgreich in seiner Klinik am Bodensee und hat mit seinen Büchern und Ausbildungen das Wissen der Äbtissin aus dem Mittelalter in Deutschland weit verbreitet. Die Lehren von Sebastian Kneipp werden an der Kneipp-Akademie in Bad Wörishofen gelehrt und durch zahlreiche Kneipp-Vereine in Deutschland wird dieses Wissen in der Bevölkerung verbreitet. Ich selbst bin aus diesem Grund seit Kurzem Mitglied des Vorstand des Kneipp-Vereins Göppingen. Doch es besteht die Gefahr, dass die Vereine durch Überalterung aussterben. Viele junge Menschen interessieren sich nicht mehr dafür, wie sie sich selbst mit Hausmitteln gesund erhalten können. Es gibt ja für alles eine Tablette, wozu also Zeit verschwenden mit Kochen, Bewegung oder Wasseranwendungen? In den letzten Jahren konnte ich mein Wissen über Ernährung und Naturheilkunde in vielen Vorträgen und Kochkursen weitergeben. Leider kamen meine Kurse an Familienbildungsstätten wie der VHS, Haus der Familie oder FBA oft nicht zustande. Das fehlende Interesse, die mangelnde Zeit und zuletzt die Bestimmungen des Lockdowns waren einige der Gründe. In meinen Vorträgen sitzen meist Menschen einer Altersgruppe, in der sich schon Krankheiten eingestellt haben. Und meistens sind es Frauen. Allerdings nicht immer aus eigener Fürsorge (s.o.), sondern weil es erkrankte Familienmitglieder gibt. Meiner Meinung nach sollte schon in der Schule damit begonnen werden, mehr über diese Themen weiterzugeben. Eine Inititative, die ich hier hervorheben möchte, ist die Klasse 2000. Hier gehen sogenannte Gesundheitsförder*innen in die Schulklassen der Grundschulen und bringen den Kindern gemeinsam mit dem Lehrkörper viel bei über die Funktionen des Körpers, gesunde Ernährung und das soziale Verhalten bei. Ich hatte im letzten Jahr auch vor, in einer Esslinger Schule als Gesundheitförderin tätig zu werden. Leider musste ich aus beruflichen Gründen diese Aufgabe wieder abgeben. In Kochkursen für Kinder konnte ich aber schon einige Kinder für das Kochen begeistern.

Eine weitere Möglichkleit, mein Wissen weiterzugeben, habe ich seit Kurzem an der Thalamus Heilpraktikerschule in Stuttgart. Dort unterrichte ich als Gastdozentin im naturheilkundlichen Bereich mit dem Schwerpunkt Ernährung. Im Rahmen der Frühjahrstage 2023 habe ich auch einen Online-Vortrag zum Thema Hildegard-Fasten gehalten, den man hier auf meiner Homepage ansehehn  kann.

Weitere Vorträge sind geplant.

Erwähnen möchte ich auch noch Dr. Claudia Nichterl, die Leiterin der Akademie für integrative Ernährung in Wien. Hier habe ich im Jahr 2021/22 meine Ausbildung zur Integrativen Ernährungsexpertin absolviert. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, 1000 Menschen auszubilden, um 1.000.000 Menschen gesünder zu machen. Für ihren Ausbildungsgang hat sie mittlerweile schon mehrere Preise gewonnen. Solche Frauen, die anderen Frauen dabei helfen, in der Gesundheitsbranche erfolgreich zu werden, brauchen wir mehr. Und deshalb ist es auch mein großer Wunsch, dazu beizutragen, mehr Gesundheitsbildung zu verbreiten. Langfristig ist es mein Ziel, meie eigene Schule für Naturheilkunde zu gründen, in der ich selbst und weitere Kolleginnen und Kollegen ihr Wissen an interessierte Laien (und andere Therapeutinnen) weitergeben können.

 

Ich möchte erreichen, dass Frauen auch als Therapeutinnen erfolgreich werden.

In meinen Kursen, die ich im Rahmen meiner Aus- und Fortbildungen besucht habe, saßen meistens Frauen. Männliche Kollegen waren deutlich in der Minderzahl. Viele der Frauen waren/sind in einem mittleren bis höheren Alter. Sie haben nach einer langen Tätigkeit in anderen Berufen, oft auch im medizinischen Bereich, die Entscheidung getroffen, Therapeutin zu werden. Es sind auch häufig Mütter unter ihnen zu finden, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen möchten. Obwohl also die Zahl der Frauen in der Ausbildung deutlich überwiegt, sind es in der Mehrzahl Männer, die eine erfolgreiche Vollzeitpraxis führen. Woran liegt das? Ist es freiwillig, weil man noch andere Verpflichtungen hat? Oder schaffen Frauen es aus anderen Gründen nicht, genügend Patient*innen zu finden, soadass sie von ihrer Praxis leben können? Ich habe einmal von einer Kollegin die Aussage gehört: "Wir Frauen können das ja nur so nebenbei von zu Hause aus. Eine Vollzeitpraxis, das schaffen nur Männer". Meine Antwort damals war, dass ich durchaus vorhatte, von meiner Praxis leben zu können. Und doch ist es mir bis jetzt nicht gelungen. Liegt es an mangelnden Fähigkeiten? Ich denke nicht. Schließlich machen viele Frauen viele Fortbildungen (s.o.). Werden sie nicht richtig wahr genommen? Oder schaffen sie es nicht, sich richtig zu "vermarkten". Vielleicht ist auch das Bedürfnis nicht so groß, weil meistens noch ein "gut verdienender Mann" im Hintergrund steht. Meiner Meinung nach hängt das oft mit Glaubenssätzen zusammen. Wir glauben, nicht gut genug zu sein. Und weil wir Angst haben vor Konkurrenz, schließen wir uns nicht zusammen, um unsere Kraft zu bündeln und uns in unseren Fähigkeiten zu ergänzen. Aus diesem Grund bin ich auch Mitglied in einem Frauennetzwerk, dass sich vor Kurzem in Esslingen gegründet hat. Hier treffen sich Frauen, die selbständig sind oder werden wollen. Und dabei wollen wir uns gegenseitig unterstützen. Wer sich jetzt hier angesprochen fühlt, kann gerne zu mir Kontakt aufnehmen. Außerdem bin ich auf der Suche nach anderen Therapeutinnen, die mit mir zusammen neue Praxisräume anmieten möchten. Dadurch werden die Kosten geringer, und wir können uns gegenseitig unterstützen, wenn es einmal nicht so gut läuft oder auch gemeinsam unsere Erfolge feiern! Ich freue mich auch hier über Kontaktaufnahmen.

Was möchte ich hinterlassen.

Viele Menschen fragen sich, wie es nach der Rente weitergeht. Oder sie wollen endlich das nachholen, was sie bisher versäumt haben. Der plötzlich fehlende Tagesrhythmus, der meist durch die Arbeit geprägt wurde, lässt viele in ein Loch fallen. Während des stressigen Alltags war oft keine Zeit, ein Hobby zu pflegen, dass sie auch nach dem Arbeitsleben ausfüllt. Eine gute Möglichkeit ist da das Ehrenamt. Wenn es die Gesundheit noch zulässt, kann man anderen Menschen bei ihren Alltagsproblemen zur Hilfe kommen. Einen Sinn im Leben zu haben auch in einem höheren Lebensalter, ist ein wichtiger Faktor, um gesund zu bleiben. In den Ländern, in denen besondes viele Hochbetagte leben, gibt es oft keine Grenzen zwischen Arbeit und Rente. Auch ältere Menschen werden in die Gesellschaft integriert, sind ein Teil von ihr. Der japanische Begriff "Ikigai" ist ein Ausdruck für "Lebenssinn". Danach zu streben ist ein hohes Ziel. Ich habe nie wirklich eine Trennlinie zwischen Beruf und "Hobby" gemacht, die Grenzen waren und sind immer fließend. Und ich habe nicht vor, mit dem offiziellen Renteneintrittsalter nicht mehr meiner Bestimmung nachzugehen. Vielleicht wird sie sich bis dahin noch einmal verändert haben. Und vielleicht werde ich kein Geld mehr damit verdienen müssen. Und wenn alles so läuft, wie ich es mir wünsche, werde ich dafür gesorgt haben, dass viele Menschen wieder mehr Wissen über Gesundheitsvorsorge haben. Sie können sich selbst um die eigene Gesundheit und die ihrer Angehörigen kümmern. Oder sie werden selbst als Therapuetinnnen ihren Patient*innen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und dazu werden sie die tarditionelle Natuheilkunde einsetzen. Denn die Naturheilkunde ist ein wichtiges (Kultur-)Gut, dass sich zu erhalten lohnt. Und ich würde mich freuen, wenn ich meinen Teil dazu beigetragen habe mit meiner Arbeit als Heilpraktikerin, Dozentin und Life-Coach.