Biochemie nach Dr. Schüßler

Dr. Heinrich Schüßler (1821-1898) eröffnete nach Studien der Medizin in Berlin, Paris und Gießen, u.a. bei Samuel Hahnemann, zunächst eine Praxis als Arzt für Homöopathie. Er befasste sich intensiv mit dem Mineralhaushalt der Tiere, mit den Erkenntnissen des Zellularforschers Rudolf Virchow und Arbeiten des Niederländers Jakob Moleschott zur Physiologie der Nahrungsmittel und des Stoffwechsels bei Menschen und Tieren. Er suchte nach einer "abgekürzten Therapie", die im Gegensatz zur Homöopathie mit wenigen Mitteln zum Erfolg führen sollte und entdeckte 12 Mineralsalze im menschlichen Körper, die funktionelle Aufgaben erfüllten. Nach seiner Erfahrung kam es durch ein Manko an diesen Mineralsalzen zu Funktionsstörungen im menschlichen Körper, die zu bestimmten Symptomen führen konnten. Führte man diese Mineralsalze in Form von potenzierten Arzneimitteln dem Körper zu, sollten sie als Funktionsmittel in der Zelle, an der Zellmembran und in der Zwischenzellflüssigkeit wirken. Die Wirkung erklärte man sich in der Förderung der Aufnahme der Mineralstoffe aus den Lebensmitteln und der Verwertung in den Zellen. Bis zum gewissen Grad (in D3) sollten sie auch die Speicher auffüllen. Die Auswahl der Mittel erfolgt bis heute auf Basis der jeweiligen Mittelcharakteristik. Weitere Hinweise liefern die Antlitz- und Zungendiagnose. Hier verbindet man bestimmte Verfärbungen, Struktur- oder Formveränderungen mit dem Manko eines bestimmten Minerals. Wie in der Homöopathie werden auch die so genannten Modalitäten, d.h. die Umstände, die zur Verschlimmerung oder Verbesserung eines Zustandes führen, bei der Mittelauswahl berücksichtigt. Wissenschaftliche Studien sind für die Wirkung der Therapie nicht vorhanden.